Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
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Heute habe ich mir "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" fertig angesehen, da ich gestern durch ein Gewitter unterbrochen wurde. Und jetzt muss ich euch einfach davon erzählen - der Film ist wunderschön und tragisch!
Der Inhalt (von der DVD-Hülle): China 1971. Im Zuge der Kulturrevolution werden der 18-jährige Luo und der 17-jährige Ma zur Umerziehung aufs Land geschickt. Bei harter körperlicher Arbeit sollen sie den Einfluss ihrer bourgeoisen Familien kompensieren. Kultur ist verpönt, Bücher gelten als Feinde der Revolution. Als die jungen Männer auf die Tochter des Schneiders treffen, verlieben sich beide in sie. Die Dorfschönheit ist von vielen begehrt, doch Ma und Luo entdecken den Schlüssel zu ihrem Herzen: Die wissensbegierige Analphabetin hungert nach Literatur und Geschichten. Ma und Luo gelangen in Besitz eines verbotenen Romanes von Balzac. Die Liebesgeschichte verändert ihr Leben...
Und jetzt zu dem was ich euch sagen will: Er war wirklich großartig. Nicht nur die Landschaftsaufnahmen und -bilder sind wunderschön, auch die feine Liebesbeziehung. Sehr feinfühlig wurde das Buch verfilmt und noch Stunden nachher war ich in der Geschichte gefangen.
Und über all dem liegt noch etwas Philosophisches und Tragisches. Die Veränderung des Mädchens ist ergreifend und erschütternd. Sie ist wunderschön - auf eine naive, unschuldige Art -, doch als es ihr bewusst wird, verliert sie ihre Schönheit und sie wird durchschnittlich.
Auch das zwischen Luo und Ma ist großartig - diese tiefe Freundschaft und wie der eine die kleine Schneiderin seinem Freund lässt... aus Freundschaft. Denn sie beide lieben das Mädchen - jeder auf seine Art. Die letzte wirkliche Szene im Film, wo alle drei noch einmal sind, ist für mich die Schönste. Auch wenn sie so traurig ist - aber auch zugleich wunderschön.
Aber ich will euch nicht zu viel verraten - selbst ansehen. Wirklich sehenswert! Wie zerstörerisch doch das Wissen um die eigenen Schönheit sein kann und was für Wirkung Bücher haben.
Stoff zum Nachdenken, sollte dieser Film auf jeden Fall geben - auch wenn er ihn sehr einfach und leicht übermittelt.
LG
Beth
Beth
4 Kommentare
Ah, der Film kam letztens im Fernsehen, aber ich konnte ihn leider nicht sehen. Klingt aber wirklich nach einem sehr guten Film! Mal sehen, ob ich da irgendwie rankomme.
AntwortenLöschenDanke für den Tipp!! :)
Tja... ich weiß das nie, weil ich keinen Fernseher hab... aber wenn du es sagst, muss ich es dir glauben ;)
AntwortenLöschenUnd ja... sehr sehenswert, wenn jemand einen schönen und traurigen Film sehen will :)
LG
Beth
denkst du wirklich, dass man seine schönheit verliert, wenn man sich ihrer bewusst wird? da müsste doch jeder mit gesundem selbstvertrauen seine schönheit schon verloren haben...
AntwortenLöschenalso ich denke, dass man seine schönheit dadurch verliert, wenn man sich selbst nicht treu bleibt, sein eigenes ich verliert,- durch welche umstände auch immer...
soll nur ne anregung sein - keine kritik!! jeder mensch hat seine eigene meinung und das ist auch gut so, denke ich =)
@anonym: Eine interessante Ansicht. Wahrscheinlich hast du auch recht. Wenn man nicht hinter sich und seinem Auftreten steht. Denn dann verliert man seine Ausstrahlung - die nun mal ein wichtiger Teil der Schönheit ist.
AntwortenLöschenDoch die kleine Schneiderin - wenn wir auf den Film zurück kommen - hat ein so natürliches Auftreten, etwas Naiv und offen. Sie macht sich keine Gedanken über ihr Aussehen, aber es ist auch nicht so, dass es ihr egal ist. Aber später wird sie sich der Macht bewusst, die sie durch ihren schönen Körper hat. Und daher eben auch ihrer Schönheit. Und in dem Moment ist sie nur noch irgendeine Hübsche. Denn sie war vorher besonderns. Und das denke ich, verliert man, wenn man sich seiner Schönheit bewusst wird. Nicht jeder - natürlich, da nicht jeder so eine Naivität hat wie sie. :)